Vortrag von Frau Leickert, KiFaZ Gunzenhausen

Erstmalig war der Montessori-Trägerverein mit seiner Vortragsreihe zu Gast in der Stadtbibliothek Weißenburg. Referentin war Frau Leickert, vom Evangelisch-lutherischen Kinder- und Familienzentrum Wilhelm Löhe in Gunzenhausen, die gleich zu Beginn hervorhob, dass Inklusion ein steiniger Weg sei, dem sich das KiFaZ voll und ganz verschrieben habe. Obwohl ein jeder Mensch einzigartig mit seinen Eigenschaften sei – hier verwies die Referentin auf Remo Largo -, fiele unserer Gesellschaft der Umgang mit dieser Individualität schwer. Dass dieses Thema aktueller denn je ist, zeigt die aktuelle Bundestagsdebatte über den Bluttest zur Trisomie-21-Bestimmung als Kassenleistung. Hier stelle sich die Frage, welches Leben lebenswert sei und wer darüber entscheide, welches Leben lebenswert sei. Dabei sei die Diskussion über Inklusion und die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft miteinander umgehen wollen, nicht nur ein schulisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema, so Leickert.

Die Referentin fordert mehr Investition in Inklusion, von der alle Kinder profitieren könnten: kleinere Klassen, individuell abgestimmte Unterrichtsmaterialien, mehr geschultes Personal… Dabei dürfe man sie nicht nur auf die Politik verlassen, wesentlich seien Veränderungen „von unten“, um die Einzigartigkeit eines jeden Kindes in den Mittelpunkt zu stellen, sowie die kontinuierliche Vernetzung von gesellschaftlich Verbündeten.

Ein Apell an einen Systemwechsel, der alle Zuhörer nachdenklich gestimmt auf den Nachhauseweg entließ!